Abstract
Georgios Moschampar ist ohne Zweifel ein bedeutender Verfasser religiöser Schriften gewesen, der wahrscheinlich in den Jahren zwischen 1230 und 1240 geboren wurde. Danach er sich in Nikaia nieder. Dort, hatte er die Möglichkeit eine höhere Bildung seitens Theodoros II Laskaris (1254-1258) zu genießen und unter der Obhut weiterer namhafter und bedeutender Persönlichkeiten seiner Zeit zu studieren. Zehn Jahre später hatte der Theologe sich einen Namen als eines Gelehrten des Evangeliums gemacht und hatte aktiv innerhalb des Patriarchats von Konstantinopel begonnen, tätig zu werden. Zugleich nahm er Stellung zugunsten des Kampfes gegen die Kirchenunion. Als Officius der Heiligen Sophia und Titelträger des Hofes des Patriarchats, bot sich Moschampar keine Möglichkeit an, offen seine anti-lateinischen Positionen zu vertreten, deshalb beschränkte er sich zunächst darauf, anonyme Rundschreiben gegen den Patriarchen zu verfassen, um auf diese Weise öffentlich keine Verantwortung für das schri ...
Georgios Moschampar ist ohne Zweifel ein bedeutender Verfasser religiöser Schriften gewesen, der wahrscheinlich in den Jahren zwischen 1230 und 1240 geboren wurde. Danach er sich in Nikaia nieder. Dort, hatte er die Möglichkeit eine höhere Bildung seitens Theodoros II Laskaris (1254-1258) zu genießen und unter der Obhut weiterer namhafter und bedeutender Persönlichkeiten seiner Zeit zu studieren. Zehn Jahre später hatte der Theologe sich einen Namen als eines Gelehrten des Evangeliums gemacht und hatte aktiv innerhalb des Patriarchats von Konstantinopel begonnen, tätig zu werden. Zugleich nahm er Stellung zugunsten des Kampfes gegen die Kirchenunion. Als Officius der Heiligen Sophia und Titelträger des Hofes des Patriarchats, bot sich Moschampar keine Möglichkeit an, offen seine anti-lateinischen Positionen zu vertreten, deshalb beschränkte er sich zunächst darauf, anonyme Rundschreiben gegen den Patriarchen zu verfassen, um auf diese Weise öffentlich keine Verantwortung für das schriftlich niedergelegte Gedankengut übernehmen zu müssen. Später, die Gegner der Kirchenunion traten aus dem Hintergrund wieder hervor und nahmen eine aktive Rolle und eine eingehende und einflußreiche Stellung im Rahmen der kirchenpolitischen Entwicklungen ein. Als neuer Patriarch wurde Kyprios berufen, welcher Moschampar als Chartophylax einsetzte und als Vertrauten an seiner Seite bestellte. Als Titelträger erkannte der Theologe nunmehr seine früheren Schriften als seine eigenen an und setzte offen seinen Kampf gegen die Kirchenunion fort. Überzeugt von einem von der westlichen Kirche ausgehenden und getragenen Betrug, veröffentlichte er zahlreiche Werke dogmatischen Inhalts. Folglich erweist sich das Schaffenswerk des Theologen als ein besonders umfangreiches, da sich seine Werke auf zumindest 1100 Handschriftenblätter erstrecken, welche sich in 26 Handschriften in 18 Bibliotheken finden lassen können, immer von demselben wiederkehrenden Inhaltsschwerpunkt bestimmt, nämlich von dem einzig und allein von dem Vater ausströmenden Heiligen Geist. Moschampar nahm an der Synode von Konstantinopel teil und unterschrieb den Vlachernen-Tomos mit dem Vekkos, Melitiniotis und Metochitis als Herätiker stigmatisiert und verdammt wurden. Später wandte er sich gegen den Patriarchen Kyprios und zweifelte sogar den Tomos an, welchen er selbst unterschrieben hatte. In der Folgezeit nahm er die Führung jener Gruppe an, welche überdies die Position vertrat, daß Kyprios nicht minder oder weniger als ein Herätiker anzusehen wäre als Vekkos. Demzufolge, und obwohl Kyprios diesen eine organisierte Propaganda mit der Absicht ihn seines Amtes zu entheben, vorwarf, brachte der Kaiser Andronikos Kyprios vor Gericht und zwang ihn seine Amtstitel abzulegen, nachdem zuvor eindeutig sein orthodoxer Glauben festgestellt und nachgewiesen worden war. Dieser Text von Moschampar stellt das letzte Zeugnis dar, welches uns von dem Theologen und Gegner der Kirchenunion erhalten geblieben ist. Von dem Jahre 1289 an, verlieren sich seine Spuren und seine weiteren Aktivitäten verbleiben für uns bis heute verborgen. Seine Werke werden in den nachfolgenden Jahren immer wieder verwendet, entweder als seine eigenen Werke ausgewiesen oder als anonyme Werke herangezogen, welche nicht zuletzt und ohne Zögern viele bedeutende Persönlichkeiten sich zu eigen zu machen vermochten. Maximos Margunios wird stets als eines der charakteristischen Beispiele für einen Gelehrten herangezogen, der drei Jahrhunderte später einen Dialog von Moschampar als seinen eigenen Text ausweist und veröffentlicht. Zahlreich sind aber auch jene Gelehrten, welche das Schaffenswerk von Moschampar zu schätzen wußten.
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